Freitag, 12. September 2014

Die Selbstgestrickte... (Burgenblogg Zwei)

…ja, hat der Kevin sich erst mal ´ne Burg gestrickt. Ja, könnt Ihr hier sehen.

Burgenblogger, selbstgestrickt
Burg Sooneck, selbstgestrickt.
Gut, erst mal schnell, so mit Einsen und Nullen. Aber wenn der Kevin Burgenblogger wird, dann strick ich mir eine Echte. Obwohl – was ist schon echt?




















Auf jeden Fall, kann ich die dann einrollen und mitnehmen, wenn ich die Burg verlasse, um ins Tal zu gehen. Mag ja niemand, verlassen werden. Nicht mal ´ne Burg. Ist aber ´ne andere Geschichte.

Und das ist ja das Schöne an selbstgestrickten Wirklichkeiten. Kannst du machen, wie du das magst. Und nicht erst seit dem Onkel Watzlawick. Das machen ja alle Leute, das mit dem Selber-Stricken – nur die wenigsten geben das zu. Die meisten meinen ja, dass die Welt da draußen so ist, wie sie sich das vorstellen. Also wie die die Welt vor sich hinstellen und betrachten. Gibt’s aber immer mehr als nur eine Perspektive.

Ja und da ist der Kevin schon mitten im Thema, sagt der Onkel Kurz immer. Erst über selbstgestrickte Burgen plaudern und schwupps ist der Kevin mitten im Konstruktivismus.

Ja, so ein Tal ist ja nicht einfach ein Tal. Neeee, die einen machen da Romantik pur draus. Burgen, Heinrich Heine, Lorelei und so.

Oder Ausflugsziel. Mit Schiffcheböötche, Rheinwein, schunkeln und so.

Und für die anderen ist das Heimat – die wohnen da einfach. Schon seit Jahrhunderten. Ab und zu steht denen das Wasser bis zum Hals. Sind die aber gewöhnt. Und dann geht’s auch schon weiter. Wasser weg, aufräumen, weiter machen. Müssen die ihr Tal ganz schön lieben. Wenn die bereit sind, das alles in Kauf zu nehmen. Aber alles wollen die auch nicht mehr in Kauf nehmen. Zum Beispiel den Lärm.

Ja, für andere ist das Tal nämlich der profitabelste Weg von Norden nach Süden. Schicken die alle Züge von Europa durch. Durch das Tal.

Ja, und dann fragt sich der Kevin, was heißt hier profitabel. Bin ich erst mal zur Tschackeline. Kommt bestimmt wieder aus dem Latein.

Ne, kommt diesmal aus dem Französischen. Profitable. Bedeutet Gewinn bringend.

Ja, aber da fragt sich der Kevin gleich, wer bringt denn den Gewinn zu wem? Ja, klar, die Bundesbahn profitiert davon, dass sie all die Sachen ganz schnell in ganz alten Zügen durchs Tal schickt. Und die Händler, dass sie der Transport dadurch nicht so viel kostet. Und die Leute, dass die Sachen dann vom Billig regiert werden.

Aber profitiert auch das Tal davon? Die Tante Natur? Dass da so viele Sachen durch die Gegend gefahren werden? Und die Leute, die da wohnen, was ist mit denen? Können die da noch leben? Oder darben die nur noch und ziehen irgendwann alle weg? Und ist das dann noch profitabel, wenn das Tal leer ist? Und wenn ja, für wen?

Ja, das mit dem profitabel ist eben auch eine Frage des Blickwinkels, oder?

Ist der Kevin ja auch Wirtschaftsexperte, jaaaa? Bin ich ja Kindergartenchef. Kenn ich mich mit aus, mit Wirtschaften. Geh ich ja auch immer zum Stammtisch im "Runden Eck". Meine Stammkneipe. Ist aber ´ne andere Geschichte.

Auf jeden Fall, wenn der Kevin Burgenblogger ist, dann will ich mir auch mal das mit der Wirtschaft im Tal anschauen: Ja, die Bahn und die Boote – also die Logist…, also das mit dem hin und her der Sachen. Und die Weinwirtschaften, die Bettenwirtschaft und all das, womit die Leute im Tal und vom Tal ihr Geld verdienen.

Und wer unterm Strich davon profitiert.

Und ob profitieren immer das wichtigste sein muss. Ob wir da unser Denken vielleicht umstricken können – dass alle was vom Tal haben: Das Tal selbst, die Leute drin und die Leute drum herum.

Eben mal Lang-Fristig denken. Macht der Kevin ja gerne, auch wenn das im Widerspruch zu meinem Namen steht.

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