Freitag, 25. Oktober 2013










Zeit Phänomene
von Kevin Kurz

Vom Gleich, Sofort, Später und Schau´n wir mal.

Ja, ist ja schon was Eigenes – das mit der Zeit und dem Gefühl. Haben die Leute ja ganz unterschiedliche Zeit-Gefühle. Kann der Kevin ja nicht oft genug betonen.

Neulich hat ja die Tante Ursula gerufen: „Kevin, komm mal, der Gemeinschaftsraum muss dringend aufgeräumt werden.“ Hat der Kevin fröhlich gerufen: „Sofort!“ Und als er dann so zwei Stündchen später gekommen ist, war die Tante Ursula irgendwie sauer. Hat der Kevin nicht verstanden. Ist doch sofort gekommen. Hat er sich mit ´ner guten Tasse heiße Schokolade mit der Tante Ursula und den Mädels zusammengesetzt und das mal beplaudert. Und dabei ist rausgekommen, dass die unter sofort was ganz anderes verstehen als der Kevin.

Freitag, 18. Oktober 2013





Mädels sehen Staub…

…wo der Kevin nicht mal auf die Idee käme, welchen zu suchen. Ja. Z.B. unter oder hinter Schränken. Oder sogar oben drauf. Wo du nur mit ´ner Leiter hinkommst. 
Die sind richtige Staubschnüffler. Und wenn die den dann gefunden haben – dann malen die nicht darin. Nee, die wischen den weg. 
Muss der Kevin sich immer neue Ecken suchen, wo er sein Staub-mal-Brett versteckt. Kennt Ihr? 
Ja, hat der Kevin so einen schönen alten Spiegel, den legt er so flach hin. Und nach ein paar Tagen kannst du da so richtig schön drauf malen – wenn nicht die Tschackeline vorher vorbei gekommen ist. Mit dem Staubwedel. Hat der Kevin sich ausgebeten, dass auf seinem Spiegel nicht mehr gewischt wird. Fällt der Tschackeline so richtig schwer.

Freitag, 11. Oktober 2013


 

Chefchen sein ist schwer… 

…, ja, weiß der Kevin. Ist ja selber Kindergartenchef. Mit all der Verantwortung und manchmal auch diese Einsamkeit an der Spitze. 

Und deswegen beschäftigt den Kevin das mit dem Onkel Bischof da in dem katholischen Kindergarten in Limburg. Hat der mein Mitgefühl. Kennt der Kevin von früher.

Wenn die Tante Ursula mit drohender Stimme gefragt hat: „Wer war am Schokoladenkuchen?“ Hat der Kevin früher erst mal schnell die Hände hinter den Rücken gesteckt und vorbeugend, also so vorgebeugt in Erwartung eines Donnerwetters, schon mal gerufen: „Ich war´s nicht!“ Und dann kam immer diese peinliche Prozedur mit vor den Spiegel gehen und in Kevins Schokolade verschmiertes Gesicht schauen. Ja und dann hat der Kevin früher erst mal viele Ausreden erfunden. Dass der Kuchen ihn angefallen hat. Oder er einem anderen Kind („Weiß nicht mehr Wer.“) die Hand gegeben hat und wohl so die Schokolade an ihn gekommen ist. War halt nie der Kevin Schuld. Immer die Umstände. Gab trotzdem Stress.

Freitag, 4. Oktober 2013










War ja Tag der Einheit… 

Ja, mag der Kevin, Feiertage. Und besonders gestern – Tag der Einheit. Ist doch was Schönes, so die Einheit feiern.

Hat die Tschackeline mal für den Kevin nachgeschaut, im Duden. Steht da: Einheit - in sich geschlossene Ganzheit, Verbundenheit; als Ganzes wirkende Geschlossenheit, innere Zusammengehörigkeit.

Oh, findet der Kevin toll. So verbunden sein, so innerlich zusammen gehören. Ist was für so ein Gemeinschaftswesen wie den Kevin. Fühlt er sich sowieso immer der ganzen Welt verbunden. Ja, den Leuten und den Tierchen und den Bäumchen und so. Und das feiern dann die Leute, am Tag der Einheit. Toll.

Hat der Onkel Kurz gesagt: Kevin, du hast ein Wort geschlabbert. Das heißt Tag der DEUTSCHEN Einheit.

War der Kevin erstaunt. Wie, nur die Deutschen fühlen sich dann verbunden? Und der Rest der Welt? Hat der Onkel Kurz dem Kevin fast den ganzen Tag verdorben. Was soll das denn für ein Feiertag sein?