Samstag, 1. Juni 2013

Wo ist Onkel Herrman?

Plauder-Praktische-Betrachtungen von Kevin Kurz.
Herausgegeben von Gustav F. Kurz (Werk in Vorbereitung, eigentlicher Arbeitstitel:

Kommunikations-Theoretische-Überlegungen, aber wie Kevin eben ist…)

Ja, der Kevin fragt sich schon seit langem, wo und wer der Onkel Herrman ist. Kennt ihr den, den Onkel Herrman? Reden immer alle von ihm, aber der Kevin hat den noch nie gesehen.


Sagen die Leute z.B. „…man sollte mal“ oder „…man fühlt sich dann“ oder „…man kann das auch so sehen“. Ja, und dann fragt sich der Kevin, wer ist denn dieser man, also der Herr Man, von dem da alle reden? Der ist ja in aller Munde.



- Wäre unhöflich, wenn der Kevin da nachgucken würde.
War er aber schon versucht, das zu tun. -


Na ja, und dann hat sich der Kevin gefragt, was der Onkel Herrman an sich hat, dass alle in seinem Namen reden?


Der Kevin, wenn der z.B. in die Küche vom Kindergarten kommt und sieht, dass der Kakao alle ist, dann sagt der nicht: „Man sollte mal Kakao machen.“ Nee, dann will der Kevin schon klar wissen, wer den Kakao machen soll. Und dann sagt der Kevin entweder: „Der Kevin macht Kakao, möchte noch jemand welchen.“ Oder er fragt die Tante Ursula, ob sie Lust hat, Kakao zu machen. Dann ist auch klar, wer was von wem will. Braucht sich der Kevin nicht hinter dem Onkel Herrman verstecken.


Oder wenn der Kevin meint, dass etwas so und nicht anders gemacht werden soll, z.B. kein Schubsen beim Spielen. Dann sagt der Kevin nicht, „Man schubst nicht.“ Nee, dann sagt der Kevin, dass der Kevin das nicht schön findet, das Schubsen.


Dann wissen auch alle Kinder, wer das meint und können mit dem Kevin dann darüber plaudern, ob sie das auch so wollen oder nicht. Klar, muss sich der Kevin Gedanken machen, vorher, warum er das nicht will und wie er die Fragen der Kinder beantworten kann. Ist schon schwieriger, als einfach den Onkel Herrman zu zitier.., also in dessen Namen zu reden. Aber der Kevin übernimmt gerne die Verantwortung für seine eigene Meinung.


Ja…und ganz traurig macht es den Kevin, wenn die Leute über die Gefühle vom Onkel Herrman reden. Fragt sich der Kevin auch immer, woher wissen die Leute, wie sich der Onkel Herrman fühlt? Ja wenn die z.B. sagen: „Da ist man ganz betroffen, wenn man das Elend hier in Deutschland sieht.“


Ja, wer ist denn nun betroffen, die Leute oder Onkel Herrman? Wenn z.B. der Kevin dem Elend begegnet, dann macht das ihn traurig – und nicht den Onkel Herrman – und dann muss sich der Kevin halt fragen, ob er was dagegen tun kann und wenn ja, was er tun will. Kann er sich nicht rausstehlen, aus seiner Verantwortung.


Vielleicht ist das ja der Grund, warum so viele Leute im Namen vom Onkel Herrman reden.


Vielleicht haben die ja Angst, zu Ihren Gefühlen, Meinungen und Verantwortungen zu stehen. Und dann ist es halt einfacher, im Namen vom Onkel Herrman zu reden. Anstatt im eigenen. Könnte ja sein.


Wünscht sich der Kevin aber, dass die Leute den Onkel Herrman endlich in Frieden lassen, wo immer der sein mag. Und versuchen, in ihrem eigenen Namen zu reden. Ist vielleicht erst mal schwieriger. Aber mit ein bisschen Übung geht’s dann ganz gut. Hat der Kevin ja auch erst lernen müssen. Aber heute weiß der Kevin eben immer, wer da redet und in wessen Namen. Und das ist ja auch für die anderen schön. Wenn die wissen, dass da der Kevin meint, fühlt und denkt. Und nicht der Onkel Herrman.


Und wenn alle Leute wieder im eigenen Namen reden, fühlen und so… würden, vielleicht wäre es dann auch einfacher, für die eigenen Bedürfnisse einzustehen und sich nicht immer im Namen vom Onkel Herrman veräppeln zu lassen, z.B. von der Tante Merkel. 


Aber das ist ´ne andere Geschichte.

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