Donnerstag, 19. September 2013










Ist ja Wahlsonntag, in Kürze …

Freut sich der Kevin schon drauf. Geht er nämlich ins Wahllokal. Mit dem Onkel Kurz. Der ist nämlich Wahlvorstand.

Bürgerpflicht, sagt der immer. Findet der Kevin, ist doch eine Ehre. Ja, ist doch eine Ehre, in so einem Kneipenvorstand zu sitzen.

Hat der Kevin mal wieder was anderes verstanden. Hat ihm dann die Tschackeline erklärt.


Im Wahllokal gibt’s keinen roten Traubensaft oder heiße Schokolade. Auch keinen Stammtisch oder so.

Ne, Lokal kommt wieder aus dem Latein, von locus, Ort. Kennt ihr ja vielleicht, auf den Lokus gehen? Ist aber ´ne andere Geschichte.

Auf jeden Fall, Wahllokal ist also ein Ort, wo du wählen kannst. Ja und da ist der Onkel Kurz im Vorstand. Macht der schon lange, eben Bürgerpflicht. Sitzt der den ganzen Tag da und sammelt Stimmen ein. Und zählt die nachher aus. Also doch eher Pflicht als Ehre.

Hat sich der Kevin dann genau erklären lassen und war mal wieder ziemlich verwirrt.

Fängt an mit „Stimme abgeben“ – findet der Kevin ja als Plaudertasche nicht so gut. Möchte er seine Stimme schon behalten. Geht dann weiter. Machst du ein Kreuz auf den Stimmzettel. Soll ich da den Kandidaten kreuzigen? Schon bevor er nicht hält, was er verspricht? Oder ist das für den ein Kreuz, gewählt zu werden? Mag der Kevin ja sowieso keine Kreuze. Ist ihm viel zu gewalttätig. Aber auch ´ne andere Geschichte.

Nun, wenn du dann dein Kreuz gemacht hast, sammelt der Onkel Kurz dann die Stimmen ein – in einer Wahlurne. „Jetzt ist aber Schluss!“ hat der Kevin gesagt. Bedeutet das, dass deine Stimme verbrannt ist, wenn du gewählt hast. Und die Asche in die Urne kommt. Du sie dann begraben kannst, für die nächsten fünf Jahre? Liegt so viel Hoffnung im Wahlverfahren hier im großen Kindergarten Deutschland? Ja und macht sich der Onkel Kurz da nicht die Finger schmutzig, wenn er dann am Schluss die Asche auszählt? Oder kommt daher die Plauderart „Asche machen“? Weil die Parteien dann pro Stimme Geld bekommen?

Fragen über Fragen.

Und dann hat der Kevin auch noch erfahren, dass die Leute „Wahlmüde“ sind. Hat den Kevin nicht verwundert. Wo ist denn da der Spaß? Wenn du Stimmlos die Asche deiner Träume in der Wahlurne begräbst?

Also, falls der Kevin mal groß wird, dann setzt er sich dafür ein, dass Wahlen so gemacht werden, wie in seinem Kindergarten.

Ja, da gibt’s so ein ordentliches Wahllokal, mit lecker Essen und Trinken. Mit ´ner Band, die schöne Musik spielt. Und wenn alle satt und zufrieden sind und die Kandidaten bei ´ner ordentlichen Plauderei so erklärt haben, was sie machen wollen, wenn sie gewählt werden, dann wird nix gekreuzigt.

Neee. Dann wird ein ordentlicher Kringel um den Namen gemacht, damit auch alles rund ist. Und wenn irgendjemandem später was nicht passt, dann kann der jederzeit einen runden Tisch einberufen. Und dann setzt sich der Kevin als gewählter Repräsent…, also als Vertreter der Kinderinteressen mit allen zusammen. Und dann plaudern wir so lange, bis wir eine schöne Lösung für alle gefunden haben.

Setzt sich der Kevin dann dafür ein, dass das so überall gemacht wird. Falls er mal groß wird.

Hat die Tschackeline gesagt: „Das wird nix, Kevin. Egal wie groß du wirst.“

Ist die Tschackeline halt Real-Pessimistin. Ist der Kevin aber Fundamental-Optimist.

Will er dem Onkel Steinbrück, wenn der Sonntag dann Kanzler ist, mal vorschlagen, die Wahllokale mal so neu zu organisieren. Wie beim Kevin. Vielleicht hilft das ja gegen Wahlmüdigkeit. Wär dann ein Anfang. Und wenn das mit den runden Tischen zum Wohle aller auch noch was wird. Dann hätte der Kevin fast Lust, groß zu werden. Um mit zu mischen. 

Aber das mit den Karten neu verteilen ist wieder ´ne andere Geschichte.

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