Montag, 13. Oktober 2014

#Tatort – „Im Schmerz geboren“

Ja, durfte gestern der ganze Kindergarten mal Tatort gucken. War der toll!!!!!!
Hat Allen gefallen. Allen was anderes, aber besonders der Motzi hat es verstanden. Das mit dem Schmerz.

Ja, könnt der Kevin jetzt Stunden lang plaudern. Über die tollen Bilder und wie der Onkel Brecht mit seiner Verfremdung da mitgemischt hat. Und über die Schauspieler und so. Machen aber all die anderen schon.

Was den Kevin so berührt hat, das war das mit dem Wahn-Sinn. Ja, wie die Dinge ganz langsam einen Sinn ergeben haben. Wenn du anfängst, einen zu verstehen, der in die Irre gegangen ist. Wie alles so brutal beginnt und du dann ganz langsam verstehst, dass hinter dem Irrsinn ein Sinn lauert.

Und ein ganz großer Schmerz – weil ein geliebter Mensch tot ist. Und der Onkel Harloff jemandem die Schuld geben will, muss. Weil er mit dem Schmerz da im Urwald nicht zu Recht kommt. Und wie dann über so viele Jahre ein Plan entsteht. Und da einer Rache nehmen will. Rache für seinen Schmerz.

Für den aber niemand was kann. Aber der Schmerz kann nicht raus. Sucht „Schuldige“. Das ist so, wenn du Schuld suchst. Dann konstrui…, also dann baut dein Kopf so einen (Irr)Sinn. Und dann verbringst du ein Leben damit, Rache zu schmieden. Und wenn sie genug geschmiedet ist, dann nimmst du sie und erschlägst die ganze Welt damit. Und dich selber.

Und das hat den Kevin so berührt. Dass, wenn du versuchst, zu verstehen… dass dann sogar der Irr-Sinn verständlich ist. Auch wenn du damit nicht einverstanden bist. Das war für den Kevin so logisch. Der Weg vom Onkel Harloff, dem „Bösen“. Und so traurig.

Aber wie am Schluss die Tante Wächter, also die Assistentin vom Onkel Murot, die „Wahrheit“ verbrannt hat, damit der Schmerz aufhört und der Onkel Murot nicht auch noch ´nen Kurzschluss im Kopf bekommt, aus Schmerz. Und der Kurzschluss nur den Papierkorb verbrennt. Ja, das war dann ganz große Liebe und Weisheit in einem.

Aber was dem Kevin vielleicht am besten gefallen hat – wie am Ende der Onkel, der den Shakespeare so geliebt hat, uns, die Zuschauer, gebeten hat, der Toten zu gedenken. Und dann in das Gemälde mit all den anderen getreten ist. Da musste der Kevin ein Tränchen verdrücken und ein Schmunzeln und ein Lachen.

Für Alle – die Lebenden und die Toten. Und den Sinn, der auch in der Irre einen ergibt.

Das war ganz großes Theater. Auch, weil es nicht so getan hat, als wäre es Realität. Und irgendwie ist es dadurch viel realistischer geworden, als viele andere Filme.

Weil – Realität ist das, was in unserem Kopf stattfindet. Was du dir da zusammen strickst. Findet der Kevin.

Und dafür, hat der Onkel Kurz gesagt, war das ein richtiges Lernstück. Eben ganz großes Fernsehen.

Danke dafür.

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