Freitag, 15. November 2013











Den Bock zum Gärtner machen … 

Ja, hat der Kevin gestern gemacht. Sagen die Leute ja so: Den Bock zum Gärtner machen. Und meinen damit, dass das nicht gut sei. Kommt aber immer auf die Situation und den Bock an. Findet der Kevin.

Gestern hat er den Sägebock rausgeholt und mit dem Onkel Kurz im Garten Feuerholz gemacht – für den Kamin. Das hat Spaß gemacht. Ja, haben wir die alten Äste zersägt. War ganz schön viel Arbeit. War der Bock sehr hilfreich – fürs sägen. War also gut, ihn zum Hilfs-Gärtner zu machen.


Und dann ist der Kevin vom Hölzchen aufs Stöckchen gekommen. Ja, erst die großen einsammeln und dann die kleinen. Fürs Feuer anmachen. Kannst du die auch besser sehen, wenn du die großen schon gestapelt hast.

Kommt der Kevin ja sowieso gerne vom Hölzchen aufs Stöckchen. Sagt die Tschackeline. Ja, so vom großen auf den kleinen Gedanken. Meinen die Leute ja damit. Haben wir dann auch nach dem sägen und sammeln gemacht. Bei einer guten Tasse heiße Schokolade – am Kamin.

Das ist sowieso das Größte. Am Kamin, mit ´ner guten Tasse heiße Schokolade und ´nem lieben Freund zum Plaudern. Und wenn du dann das Holz noch selber gesägt hast. Besser geht nicht. Und dann draußen noch Herbst ist. Die Blätter im Wind mit dem Nebel tanzen. Und du fast schon das Klirren von Väterchen Frost hören kannst.

Ja, das ist toll – wenn du im Warmen sitzt. Und du genug Feuerholz hast. Und deine Gedanken so vom Hölzchen zum Stöckchen wandern können. Kam der Kevin dann vom Bock zum Können. Ja, ganz einfach.

Musste der Kevin an die Leute denken, die kein Dach überm Kopf haben. Ganz zu schweigen von ´nem Kamin – fürs Gefühl. Das stellt sich der Kevin ganz grausam vor. Besonders, wenn du schon Väterchen Frost klirren hören kannst. Also jetzt.

Ja und da ist der Kevin eben so vom Hölzchen aufs Stöckchen gekommen – von „Feuerholz machen“ aufs „warm haben“ zum „Frieren, wenn du kein Dach überm Kopf hast“ zum „Schmutz“ und zum „Können“.

Ja, war der Kevin vor kurzem bei einem Gespräch dabei. Hat sich die Tante Ordnung beim Onkel Fürsorge beschwert, dass die Obdachlosen so viel Schmutz in ihrem Park machen. Und dass das nicht geht. Und das der Onkel Fürsorge da was machen soll.

Aber wohin damit, hat dann der Onkel Fürsorge gefragt. Hat der Kevin erst mal nicht verstanden. Wen er mit „Damit“ meint. Hat der dann erklärt. Eben die Leute, die kein Dach haben. Wohin mit denen, wenn du ihnen kein Dach anbieten kannst – oder willst. Kannst du dich nicht über Schmutz und Lärm und all das beschweren, wenn du keine Lösung hast. Können sich die Leute ohne Obdach ja nicht einfach in Luft auflösen. Auch wenn die Tante Ordnung das vielleicht am liebsten hätte.

Und kannst du auch nicht hingehen und immer die anderen verantwortlich machen. Machen die Leute ja sowieso gerne. Sich beschweren und dann verlangen, dass die anderen was tun.

Findet der Kevin ja, dass du dich erst einmal selber fragen sollst, was du tun kannst. Und wenn du was tun kannst, tu´s. Egal, ob du dafür verantwortlich bist oder einen Grund hast oder so.

Wenn du kannst, kannst du – basta.

Ja und so ist der Kevin vom Bock zum Können gekommen. Kannst du ´nen Bock durchaus zum Gärtner machen – wenn´s hilft. Oder ´nen Euro zum Geschenk machen oder ein Lächeln. Oder ´ne warme Suppe machen für andere, gegen Väterchen Frost.

Können kannst du immer, sagt sich der Kevin. Was der Kevin nur nicht kann, ist immer auf die anderen warten – dass die was tun. 


Aber das ist ´ne andere Geschichte.

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