Sonntag, 18. August 2013

Verrückt und zum Glück nur selten irre

Ja, hat der Kevin ja versprochen, sich um das Profane zu kümmern. Hat er sich gedacht, kümmere ich mich mal um das Verrückte. 
Und sein Liedchen gesummt:

Kevin klein
ging ganz fein
in die bunte Welt hinein.
Glück und Mut
tun ihm gut
ist ganz wohlgemut.
Und das Leben lachet quer,
freut sich für den Kevin sehr.
„Wünsch Dir Glück!“
Sagt sein Blick,
„Sei auch mal verrückt!“
Nach der Melodie von "Hänschenklein" 

Ja, musst du dem Kevin nicht zweimal sagen. Ist der Kevin ja ein bekennender Verrückter.

Kennt Ihr doch, sich mal verrücken? Um einen neuen Blick-Winkel zu gewinnen? Kann der Kevin auch ganz schnell, jemanden verrückt machen. Nimmst du zum Beispiel drei Stühle, stellst sie in eine Reihe und dann ziehst du einen mit so ´nem quietschenden Geräusch ein bisschen weg.

Schon ist der Stuhl verrückt. 



Kannst du auch mit Leuten machen. Oder die Leute machen das selber. Ja, machst du so einen kleinen Schritt zur Seite oder drehst dich ein klein bisschen. Nimmst du halt einen anderen Blickwinkel ein. Schon bist du verrückt. Siehst du die Sachen anders als vorher. Neu, vielleicht spannend.

Und wenn der Kevin so bei dem Beispiel mit den Stühlen bleibt: Dann hängt jetzt ganz viel davon ab, was die Stühle so denken. Ja, die beiden in der Reihe können ja denken: Oh, der ist verrückt. Wie Leben wohl von da aussieht? Komm, lass uns auch mal verrücken.


Oder sie bleiben, wo sie sind und denken sich: Wenn´s ihm gefällt. Hey, du, verrückter Stuhl, erzähl mal, wie sieht´s aus, von dir aus? Ja und dann erzählt der und die beiden anderen hören zu und schon haben sie was zum Plaudern. Und alles ist in Ordnung. Halt in einer anderen – verrückten Ordnung.


Dürfen die Stühle nur nicht anfangen, zu beurteilen. Oder gar wollen, dass alle die Welt so sehen wie sie. Dann fangen die Probleme an. Dann kann der Verrückte irre werden. Und dann wird’s schwer.


Ja, wenn der selbst denkt, dass da was falsch dran ist, wenn er verrückt ist. Dass er sich irrt, so wie er die Welt sieht. Und sich vielleicht einsam fühlt. Und wieder zurück in die Reihe rückt. Und sich dann nicht mehr wohl fühlt, weil er nicht mehr verrückt ist – und es für ihn da schön war. Und jetzt in der Reihe nicht mehr.


Oder er verliert den Halt – bei den anderen. Weil die ihn bewerten und verurteilen. Und dann irrt er herum, verliert die Orientierung, ver-irrt sich. Ja und geht dann einfach in die Irre. Und da ist dann nicht schön. Wenn du deiner Wahr-Nehmung nicht mehr traust. Weil alle anderen dich als verrückt beurteilen. Also so negativ von dir denken. Und dann denkt sich der Stuhl vielleicht einen irren Sinn. Über sich und sein Verrückt sein. Und dann geht er vielleicht verloren – für sich. Und auch für die anderen Stühle. Wäre schade.


Und eigentlich schaut er sich doch die Welt nur aus einem anderen Blick Winkel an. Ist eben ein bisschen verrückt.


Ist der Kevin froh, dass es ihm nicht so ergeht. Ja, der Kevin verrückt sich gerne. Und dann lassen ihn die anderen Kinder einfach. Oder kommen auch mal mit. Gucken, wie es von da aus aussieht. Oder denken sich einfach, ist der Kevin mal wieder verrückt. Mal schauen, was er wieder mitbringt.


Und wenn der Kevin sich dann mal verirrt – passiert auch. Dann sind die anderen immer für ihn da. Haben den Kevin halt lieb. Und dann findet er immer wieder zurück.


Weil die Liebe, die ohne Urteil – die ist wie ein kleines helles Licht. Und so lange das für dich scheint findest du immer wieder zurück. Zu dir und deinen Lieben. Brauchst du dir keine Sorgen machen, dass du in die Irre gehst.


Ist der Kevin froh, dass in seinem Kindergarten immer so ein Licht leuchtet – für die Normalen, die Verrückten und erst recht für die, die in die Irre gegangen sind.


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